SiMO Programm

Ein Studienjahr an der Near East School of Theology

Libanon ist seit jeher ein kosmopolitisches Land: gewiss geprägt von den Narben des Krieges und vom geopolitischen Ringen der Gegenwart, zugleich aber ein kulturelles und intellektuelles Zentrum sowie ein Rückzugsort für zahlreiche christliche Konfessionen. Genau hier findet das „Studium im Mitteren Osten“ (SiMO) statt: zwei Semester voller Einblicke in das farbenfrohe Mosaik der Ostkirchen, ebenso in die Art und Weise, wie Christinnen und Christen (vor allem Angehörige der kleinen evangelischen Kirchen) in dieser christlich-muslimischen Nachbarschaft ihre Identität beschreiben. 

Aufbau des Studienprogramms

Erstes Semester (Oktober bis Februar) 

  • Ostkirchen in der Gegenwart: Ein Seminar verbunden mit Besuchen und Exkursionen. 
  • Islamkunde: Einführung in Geschichte und Lehraussagen des Islam. 
  • Freiwillige Kurse aus dem Angebot der NEST oder benachbarter Institutionen. Auch Arabisch-Sprachkurse sind möglich. 

Zweites Semester (Februar bis Juni) 

  • Die ökumenische Bewegung im Nahen Osten: Historische Aspekte und Begegnungen mit ökumenischen Persönlichkeiten 
  • Christlich-muslimische Beziehungen: Ein Überblick mit besonderem Fokus auf den Nahen Osten
Zielgruppe und Voraussetzungen

Das Studienprogramm ist offen für Studierende der Theologie, Religionspädagogik und Religionswissenschaften. Studierende sollten gute bis sehr gute Englischkenntnisse haben (Lehr- und Lernsprache der NEST) sowie am Ende ihres Bachelor- oder im Masterstudium sein. 

Kosten

Die Kosten betragen ca. 800,- US-$ pro Monat für Unterkunft und Verpflegung, Studiengebühren und Unfallversicherung. Für zusätzliche kreditierte Lehrveranstaltungen an und außerhalb der NEST fallen zusätzliche Kosten an. Für An- und Abreise, Visagebühren sowie das persönliche Taschengeld kommen die Studierenden selbst auf.

Stipendium

SiMO vergibt selbst keine Stipendien, arbeitet jedoch eng mit dem gemeinsamen Stipendienreferat der Organisationen „Brot für die Welt“ und „Deutsches Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes“ zusammen. Studierende können sich dort für ein Stipendium bewerben, das einen großen Teil der Kosten deckt. Darüber hinaus ist es möglich, sich bei anderen Stipendiengebern um eine finanzielle Unterstützung zu bemühen.

Bewerbung

Die Bewerbungsunterlagen können hier heruntergeladen werden. Diesen sind zwei Gutachten von Hochschullehrenden unter Bezugnahme auf Ihre bisherigen interkulturellen Erfahrungen beizufügen. Die Unterlagen mit dem Betreff SiMO sind bis zum 10. Dezember für das jeweils folgende Studienjahr zu senden an simo@ems-online.org.

Adressat des Anschreibens ist:
Evangelische Mission in Solidarität (EMS)
Geschäftsführung SiMO
Dr. Uwe Gräbe
Vogelsangstraße 62
70197 Stuttgart

Für die Teilnahme am Studienprogramm sind ein Vor- und ein Nachbereitungsseminar in Deutschland verpflichtend.

Infomaterialien

Erfahrungsberichte

Ich kam mit vielen Erwartungen und Hoffnungen, aber auch mit vielen Vorurteilen und einer großen Portion Unwissenheit nach Beirut. In neun Monaten an der NEST habe ich unheimlich viel gelernt: über den Libanon, den Nahen Osten, die religiöse Vielfalt und nicht zuletzt über mich selbst.

 

Hannah Stobbe

Das SiMO-Programm hat mir theoretisch und ganz praktisch Einblicke in christliche Traditionen ermöglicht, die mir bislang unbekannt waren. Die konfessionelle Vielfalt an der NEST und um sie herum ist außergewöhnlich. Diese Vielfalt zu erkunden und dabei den eigenen Standpunkt zu reflektieren, hat mein Studium insgesamt bereichert.

Josha Quade

Also ich kehre begeistert, kritisch, berührt, (noch) offener, fragend, nachdenklich, auch betrübt (über die Willkür und Korruption und Hoffnungslosigkeit im Libanon) zurück, mit vielen Schätzen im Herzen, an Erlebnissen, Zeit mit Gott und Beziehungen zu lieben Menschen.

 

Anna Kierdorf

Aus den 9 Monaten des SiMO-Programmes wurden insgesamt 2 Jahre im Libanon, in denen ich unendlich viel über Religion(en), Politik und Gesellschaft gelernt habe. Die Zeit in Beirut hat kaum zu überschätzende Veränderungen und Entwicklungen in mir ausgelöst, vor allem durch die wunderbaren, sehr vielfältigen Menschen, die ich dort kennenlernen durfte.

 

Johannes Mieth